Für zwanzig Meter Fussweg einmal die Welt umrunden
So stellt sich heute Kommunikation in Unternehmen dar.
Schluß mit dem Pläuschchen am Kopierer, dem Austausch der neuesten Interna am Kaffeeautomaten oder dem einfachen Tratsch zwischen zwei Zigarettenzügen auf dem Gitterost im Nebeneingang.
E-Mails flattern durch den Äter, mit hochoffiziellem Inhalt, mit Arbeitsanweisungen, internen Mitteilungen oder mit den neuesten internetspassmichanundlassmichfreuen Fotos.
Ist das, das papierlose Büro, von dem vor Jahren Geschäftsführer schwärmten und sich im Kosteneinsparrausch befanden? Hat die Idee vom effektiven Arbeiten (keine außenplanmäßigen Pausen mehr) ohne zeitliche Verluste gegriffen?
Papier wurde sicher nicht gespart (darüber gibt es Statistiken), Zeit wurde auch nicht eingespart und das effektive Arbeiten scheint nicht realisiert.
Die Arbeitnehmer verbringen ihre gesamten Arbeitszeit im Sitzen, lesen Texte am PC, atmen klimatisierte Luft, halten sich in Räumen auf, die von kaltem künstlichem Licht erhellt werden, kommunizieren über elektronische Medien und sprechen, wenn überhaupt, mit sich selbst.
Diese Art der Kommunikation macht krank und isoliert von den Unternehmensprozessen im Hintergrund.
Die Motivation läßt nach, der Krankenstand erhöht sich nachweislich und der interne Informationsaustausch stockt.
Das bedeutet unter dem Strich Mehrkosten.
Umfrage: Arbeitnehmer beklagen mangelnde Kommunikation im Unternehmen aus -Perspektive Mittelstand-
Eine BIBB/BAuA-Befragung von 20.000 Erwerbstätigen in 2006 ergab, dass durch Defizite in der internen Kommunikation die gesundheitlichen Beeinträchtigungen zunehmen.
Die mangelhafte Informationspolitik im Unternehmen und der gleichzeitig steigende Zeit- und Leistungsdruck verstärkt diese Entwicklung. Unzureichende Unterstützung durch Vorgesetze machen vielen Arbeitnehmern schwer zu schaffen. [..]
Die Umfragedaten sind hier zu lesen.
Was hat das mit Marketing zu tun?
Kommunikation und Verhältnismäßigkeit der Mittel sind die Zauberworte.
Sie sind der Klebstoff, die Leiterbahn, das Bindeglied zwischen den Menschen. Sie bestimmen die Regeln, transportieren Emotionen und bringen Erwartungen zum Ausdruck. Welches Medium zum Einsatz kommt, liegt an den Gegebenheiten.
Präzise Frage, schnelle klare Antwort! Ist das die Regel?
Mitarbeiter im Büro sitzen zwanzig Meter vorneinander entfernt, leiten eine interne E-Mail-Anfrage ein, die einen Vorgang hinterfragt. Hierzu werden zig Mails im „Dialog“ versendet und am „Ende“ ist jeder so schlau wie vorher.
Dies sind wenig zielführende Prozesse, da Zeit, Energie und Nerven vergeudet werden und zwischenmenschlich eine Nullrunde eingelegt wird.
Ein kurzer Weg ins Nachbarbüro würde in wenigen Minuten eine Klärung herbeiführen. So ganz nebenbei vertieft man soziale Kontakte, erkennt Befindlichkeiten, initiiert Prozessoptimierungen, transportiert Unternehmensinformationen.
Das Resultat?
Motivation, Spass und Freude an der Arbeit, Identifikation mit der Unternehmung und noch einiges mehr führen dazu, dass Produktivität und Qualität sich die Hand geben.
Wer das bemerkt? Ihr Kunde!!!
Diese Hintergrundprozesse beinflussen das Marketingkonzept erheblich. Das interne Marketing ist Unternehmensführung. Die Prozesse in der Unternehmung werden auf das Ziel der Kundenorientierung und Kundenzufiedenheit ausgerichtet.
Wenn Abläufe innen haken,
wie kann es dann außen geschmeidig wirken?
Ob Einzelunternehmer oder Konzern, dass ist unerheblich.
Einzig, die Wirkung Ihrer Unternehmung und Leistung zählt.
proZiel Marketing Bielefeld
[…] meinem Artikel, letztes Jahr 07.2007, -mit der Email durch die Wand- schrieb ich über die “Kommunikationslosigkeit” via […]