Unser organischer Computer, das Gehirn.
Wie funktioniert unser Gehirn?
Wieviel Einfluß haben wir auf unsere Wahrnehmung?
Was hat das mit Marketing/Vertrieb zu tun?
Schauen Sie einmal hier.
Die Figur dreht sich, klar. Aber in welche Richtung?
Können Sie die Richtung bestimmen? Mal rechts herum, mal links herum?
Ob Sie das beeinflussen können oder nicht, das hängt von Ihrer individuellen Prägung ab.
Intuitiv oder rational oder von beidem etwas?
Der Rechsdreh weist auf die rechte Gehirnhälfte hin. (Bilder, Musik, Rhythmus, Phantasie, Kreativität, Gefühl, Intuition)
Der Linksdreh lässt auf Sprache, Logik, Zahlen Rationalität schließen. (linke Gehirnhälfe)
Dieses wunderbare Beispiel unserer „hirngemachten“ Trugschlüsse fand ich bei www.basicthinking.de/blog.
Gestern drehte sich die Figur bei mir noch nach rechts und änderte zwischendurch kurz die Richtung.
Heute ist sie nicht mehr von ihrem Linksdreh abzubringen.
Ups, arbeite ich zuviel? 🙂
Unser „kleiner“ organischer Computer macht was er will?
Wie im Prinzip ein PC funktioniert, das Wissen hat sich bereits herumgesprochen.
Jedoch über ihr Gehirn haben die Wenigsten genaue Vorstellungen.
Ein grober Vergleich: Ein PC besteht im wesentlichen aus vier Bausteinen:
CPU (Zentralprozessor)
RAM bzw. Festplatte (schneller Zentralspeicher und Massenspeicher) Betriebssystem mit Software
Peripherie (Ein- und Ausgabekanäle, Drucker, Scanner etc.).
Unser Gehirn besitzt ebenfalls diese Elemente, aber es gibt einige ganz wesentliche Unterschiede.
CPU und RAM sind nicht getrennt, sie stellen eine Einheit dar.
Es gibt nicht nur einen Zentralprozessor (oder bei Parallelrechnern einige zig), sondern einige Billionen.
Die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns begründet sich in den zig Tausenden Verbindungen von einer Gehirnzelle zu Millonen anderer Gehirnzellen. Das wichtigste Organ des Menschen erweist sich als außerordentlich vielfältig und leistungsfähig.
Im Gegensatz zum Betriebssystem der meisten Rechner erweitert sich das des Gehirns durch die Benutzung ständig selbst. Die Peripherie des Menschen (Motorik, Sinnesorgane) hat wesentlich mehr „Intelligenz vor Ort“ als die eines PC.
Soviel zur „Hardware“.
Also zurück zu unseren beiden Gehirnhälften, die übrigens durch das „Corpus Callosum“ (Balken, der bei Frauen breiter ist 🙂 ) verbunden sind und ihre Informationen so zusammenführen.
(Logik + Gefühl = Ergebnis/Bewertung)
Dazu ein kleines Spiel/Test:
Lesen Sie den nachfolgenden Text einmal durch und geben Sie ihn korrekt wieder.
„Ein Zweibein saß auf einem Dreibein und aß ein Einbein.
Da kam ein Vierbein und schnappte dem Zweibein das Einbein weg.
Daraufhin nahm das Zweibein das Dreibein und schlug damit das Vierbein,
bis es das Einbein wieder hergab“
Eine Möglichkeit dabei erfolgreich zu sein, ist die Bildsprache.
Das richtige Bild und daraus eine Geschichte gemacht, bringt Sie zum Ziel. Das bedeutet, Ihre beiden Gehirnhälften müssen sich vertragen, kooperieren, intern kommunizieren und den Weg über den Balken gehen.
Haben Sie einmal die passenden Bilder gefunden, werden Sie die Geschichte sofort erkennen und nie mehr vergessen, denn unser Hirn
ist polar aufgebaut,
es arbeitet wie ein assoziativer Speicher und
organisiert sich selbst.
Viel Spaß beim Denken.
Was hat das mit Marketing zu tun?
Die Kenntnis über diese Verknüpfungen ist wichtig für die Darstellung, Präsentation, Vertrieb und Publikation Ihres Produktes.
Möchten Sie erfolgreich beim Publikum, potenziellen Kunden Ihre Nachricht plazieren, so ist es sinnig die anzunehmende Prägung Ihrer Zielgruppe zu berücksichtigen.
Ein Produkt, vorgestellt bei unterschiedlichen Zielgruppen, verlangt eine sehr diferenzierte Präsentationen und Nutzenargumentationen.
Worauf kommt es an? Wie ist Ihre Ansprache hin zum Publikum?
Nehmen wir an, Sie vertreiben Ihr Produkt bei sozial engagierten Entscheidern und bei Handwerkern.
Die technischen Fakten sind ein kleiner Bestandteil Ihrer Präsentation, und grenzen lediglich zum Wettbewerb ab.
Die Nutzenargumentation, für die unterschiedlichen Gruppen, ist entscheidungsrelevant aber die Verarbeitung der Informationen ist abhängig von der Prägung des Zuhörers.
Die Produkt-Darstellung muss speziell auf den intuitiven oder rationalen Typ ausgerichtet sein.
Mögen es die einen eher emotional und in der Bildersprache,
so brauchen die anderen den technischen, praktischen Bezug.
Die Konsequenz ist: Eine ausgewogene Mischung aus Fakten, Bildern und Geschichten.
Das sichert Ihnen ein aufmerksames Publikum.
Hierzu lesen Sie etwas zu Texten.
PS:
Nach diesem Artikel begann die Gute sich wieder rechts herum zu drehen und wechselt auch mal die Richtung.
Bin ich jetzt wieder entspannt? 🙂
Hallo Frau Ebert,
tolles Beispiel als Plädoyer für optische Assoziationen! Ich habe die 4-,3-,2-1-Bein-Geschichte in einem meiner ersten Rhetorik- bzw. Verkaufs-Seminare erstmals gehört und war auch gleich begeistert.
Das Thema Intuition beschäftigt mich auch gerade. Allerdings auf einer ganz anderen, der privaten Ebene. Ist dort phänomenal zu beobachten.
Alles Gute auch Ihnen für Ihren „XING-Rémy-Blog“. Ist mit 3 Monaten noch recht jung und hat schon eine Menge „traffic“ zu verzeichnen.
Berthold Hanfstein
PS: Schon wieder was gelernt, das XING-Logo will ich auf meinem Blog auch noch einbauen…
Hallo,
schönes Gehirnspiel mit der sich drehenden Dame. Nachdem sich die Figur tatsächlich einige Zeit rechts herum drehte, dache ich mir, es wäre doch schön, wenn sie sich links herum drehen würde, was sie dann auch tat . . .
Nunmehr konzentrierte ich mich auf die Wechselphasen der Drehung, jeweils wenn der sich in der Luft befindliche Fuß entweder ganz links oder ganz rechts befand und wechselte willentlich die Drehung. Gibt einen schönen Flip-Flop-Effekt. In ein und dieselbe Richtung weiterdrehen lassen kann man die Figur, wenn man sich auf den am Boden befindlichen Fuß konzentriert.
Viel Spaß beim „Nachdrehen“.
Gábor
Gute Geschichte und wahr auch noch dazu: Am besten lassen sich solche
Produkte vermarkten, die also von und für sich selbst „sprechen“. Solche,
die den Interessenten schon ohne Zutun des Verkäufers begeistern!
Ist aber ein Verkaufsprodukt nicht so emotionserzeugungsfähig, so muß das Fehlende der Verkäufer dem Kunden suggerieren! Das nennt man dann Marketingstragegie! Armer Kunde….!